Hyperobjekte
Texture of the unseen - Masterarbeit 2025
Ausstellung 2025 im Jupiter Hamburg
Hyperobjekte
Globale Phänomene wie Klimawandel oder Plastikverschmutzung entziehen sich zunehmend der direkten Wahrnehmung. Der Philosoph Timothy Morton bezeichnet sie als Hyperobjekte – vernetzte Entitäten, die nur in ihren Auswirkungen spürbar sind und gewohnte Denkmuster herausfordern.
Die Videoinstallation macht diese Unsichtbarkeit erlebbar: Drei transparente Displays erzeugen eine fließende Bildkomposition, begleitet von Soundscapes und Textfragmenten Mortons. So entsteht ein immersiver Raum, der alternative Zugänge zu komplexen Zusammenhängen eröffnet und zur Reflexion über die eigene Verstrickung in globale Systeme anregt.
Der philosophische Ansatz
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Timothy Mortons Konzept der Hyperobjekte – globalen Phänomenen wie Klimawandel oder Kapitalismus, die sich aufgrund ihrer Komplexität menschlichen Maßstäben entziehen. Morton fordert eine Abkehr vom anthropozentrischen Denken und betont die Rolle der Kunst als Medium, um diese schwer fassbaren Entitäten erfahrbar zu machen.
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie können gestalterische Ansätze dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Komplexität von Hyperobjekten zu schaffen und Reflexionsprozesse anzuregen?
Dafür werden Mortons Theorien analysiert, mit philosophischen und wissenschaftlichen Konzepten wie der Objektorientierten Ontologie (OOO) verknüpft und gestalterische Methoden untersucht, die interdisziplinär zwischen Wissenschaft, Kunst und Design vermitteln. Die Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen Verständlichkeit und inhaltlicher Tiefe zu wahren, ohne die Komplexität der Hyperobjekte zu verzerren. Ziel ist die Entwicklung innovativer gestalterischer Ansätze, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch neue Perspektiven auf globale Herausforderungen eröffnen.
Unreproduzierbare Grafik
Die abstrakten Videos entstanden in TouchDesigner – einem visuell-programmierbaren Tool für Echtzeitgrafik. Ausgangspunkt war das Experimentieren mit generativen Formen, Noise-Strukturen und sich überlagernden Layern. Durch gezielte Manipulation von Parametern wie Bewegung, Transparenz und Rhythmus entwickelten sich Bildwelten, die auf visuelle Reibung und atmosphärische Dichte setzen.
Im Prozess entstand so eine eigene visuelle Sprache, die das Thema der Hyperobjekte auf gestalterischer Ebene greifbar macht. Eigenschaften wie Nichtlokalität, Viskosität oder Interobjektivität wurden in flirrende, schwer fassbare Bildräume übersetzt, die sich stetig verändern und der klaren Lesbarkeit entziehen. Die Videos machen das Unsichtbare nicht direkt sichtbar, sondern schaffen eine ästhetische Erfahrung, die das Gefühl von Komplexität, Überlagerung und Unbestimmtheit transportiert – ganz im Sinne der theoretischen Grundlage.
Hyperobjekte
Texture of the unseen - Masterarbeit 2025
Ausstellung 2025 im Jupiter Hamburg
Hyperobjekte
Globale Phänomene wie Klimawandel oder Plastikverschmutzung entziehen sich zunehmend der direkten Wahrnehmung. Der Philosoph Timothy Morton bezeichnet sie als Hyperobjekte – vernetzte Entitäten, die nur in ihren Auswirkungen spürbar sind und gewohnte Denkmuster herausfordern.
Die Videoinstallation macht diese Unsichtbarkeit erlebbar: Drei transparente Displays erzeugen eine fließende Bildkomposition, begleitet von Soundscapes und Textfragmenten Mortons. So entsteht ein immersiver Raum, der alternative Zugänge zu komplexen Zusammenhängen eröffnet und zur Reflexion über die eigene Verstrickung in globale Systeme anregt.